Nach meinem Empfinden wird die ’Flug-Affäre’ um Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder viel zu hoch gehängt
15. November 2017 von Toni Aigner
Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) reiste Mitte Oktober zur Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds nach Washington. Seine Büroleiterin begleitete ihn auf dieser Reise, da sie verhandlungssicheres Englisch beherrsche.
Schröder und seine Büroleiterin nahmen auch einen Termin in New York wahr. Als Grund führt das Ministerium dienstliche Termine bei der Investmentbank Morgan Stanley an. Die waren nicht Teil der Delegationsreise, sondern wurden vom Landes-Ministerium organisiert. Begründung: „Die Investmentbank – die zweitgrößte der Welt – ist der wichtigste internationale Partner für die Anleihegeschäfte des Landes Sachsen-Anhalt.“
Nun wird Schröder wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben, weil er die beiden Fernflüge in der Business-Klasse und nicht in der billigeren Economy-Klasse gebucht hatte. Am Pranger steht auch ein ’teures’ Coaching (vierstellig), welches seine Büroleiterin erhalten hat.
Wäre es klüger, ohne jede Schulung und nach einem Fernflug gerädert in die milliardenschweren Verhandlungen mit der Weltbank und gewieften Investmentbankern zu gehen?
Wie hier mit einem Landesminister und seiner Büroleiterin umgesprungen wird, finde ich nicht aktzeptabel. Das ist Kindergarten. So nehme ich es als neutraler Beobachter aus der Ferne wahr.
(t.a.)