Kluge Aktionskunst in Washington
15. Januar 2018 von Toni Aigner
Twitter-Screenshot vom 14.01.2018
OPD
Nach Berichten von US-Medien soll Donald Trump am vergangenen Donnerstag bei einem Treffen im Oval Office gefragt haben, warum die USA so viele Menschen aus „Drecksloch-Staaten“ aufnehmen müssten. Es ging dabei um den Aufenthaltsstatus von Menschen aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Staaten. Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese. So weit, so schlecht . . .
Trump wäre der perfekte Bad Boy in jeder „Guter Junge, böser Junge“-Aufführung. Hätte der US-Präsident jetzt noch einen klugen Gegenpart, einen „Good Boy“, der in jede von Trump angefachte Diskussion die perfekten Lösungswege einbringt, das würde Amerika, der ganzen Welt weiter helfen.
Natürlich haben die von Donald Trump massiv beleidigten Staaten z.T. gravierende, selbst verschuldete Probleme, die sie auch selbst lösen könnten, wenn nur die richtigen Politiker an der Macht wären, aber mit der Hilfe des Westens wäre dies alles einfacher und schneller zu bewerkstelligen.
Bei Trumps gelegentlich offenbarten Berserkermanieren werden manchmal auch einige Körnchen Wahrheit mit aufgewirbelt, die es aufzufangen und in nachhaltige Lösungen umzuwandeln gilt. Leider gibt es niemanden, der diesen wichtigen Part übernehmen könnte. Die meisten Politiker, Intellektuellen und Medien sind nur mit sich selbst beschäftigt, mit ihrer kleinen Welt, mit Machterhalt-, Selbstoptimierungs- und Überlebensstrategien, die leider wenig bis gar nichts mit gesamtgesellschaftlicher und globaler Verantwortung zu tun haben.
Den großen Wurf, das große Ganze hat kein (mir bekannter) Staatsarchitekt in der Planung. Dabei wäre es so einfach, so simpel, die meisten Staaten zeitnah in ein Paradies auf Erden zu verwandeln – mit Köpfchen, mit Herz und mit gebotener Strenge.
(t.a.)