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Walid S. kann nicht nachgewiesen werden, dass er in der Nacht zum 7. Mai 2016 im Stadtteil Bad Godesberg den Tod des 17-jährigen Niklas P. verschuldet hat.

Laut Anklage soll er den Jungen mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergeschlagen und dem regungslos am Boden liegenden Jungen dann gegen das Gesicht getreten haben. Niklas starb wenige Tage später im Krankenhaus.

Die Freunde des Hauptangeklagten verweigern jede sachdienliche Aussage. Auch Hakim D., der Besitzer der blutigen Jacke. Während des Prozesses bildete sich ein Schweigekartell. Zeugen sollen von der Bad Godesberger Kurpark-Clique eingeschüchtert und bedroht worden sein. Roman W., der als Mittäter angeklagt ist und dessen Urteil nächste Woche gefällt werden soll, landete in U-Haft, nachdem er einen Zeugen zusammengeschlagen haben soll.

Jedem Zaungast dieses Verfahrens muss einleuchten, dass Walid S. mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit der Todschläger von Niklas P. sein muss. Nur beweisen kann man es (derzeit) nicht.

„Der Rechtsstaat kapituliert vor falsch verstandener Loyalität und Ehrgefühl“, kritisiert Nebenklage-Anwalt Thomas Düber. Seine Verbitterung kann ich gut verstehen.

Es steht außer Frage, dass solche Fälle den Glauben an Politik und Rechtsstaat massiv beschädigen. Und das darf eigentlich nicht passieren, weil die Respektlosigkeit und Verrohung in unserer Gesellschaft immer weiter voranschreitet, wenn gewissenlose Verbrecher ständig davon kommen, weil “gute Anwälte“, gefälschte Beweismittel und schweigende oder gekaufte Zeugen im Spiel waren.

Geld bricht Schweigen: Ein Bündel Bares hat schon so manch Zunge gelöst. Und bei 50.000 Euro würde einer aus der Bad Godesberger Kurpark-Clique schwach werden. Wetten?

(t.a., 04.05.2017, 16.42 Uhr)

 

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