Frankreich: 47 Millionen Franzosen wählen heute die Nationalversammlung. Selbst wenn Macron die Mehrheit erringt, wird sein Projekt früher oder später an seinen Aufgaben scheitern
11. Juni 2017 von Toni Aigner
Bild: Die katholische Kirche Notre-Dame de Paris
OPD
Ob Frankreichs neuer Hoffnungsträger Emmanuel Macron (39) am Ende auch der lang ersehnte Heilsbringer sein wird, hängt nicht nur davon ab, ob seine Bewegung „La République en marche!“ heute die Mehrheit von mindestens 289 Sitzen in der Nationalversamlung erringt. Die Hauptfrage ist doch, auf welches Personal sich Macron bei der Entwicklung und Umsetzung seiner Reformen stützen kann.
Neue Parteien ziehen nicht nur aufrechte und talentierte Weltverbesserer an, sondern auch allerlei Glücksritter, Lobbyisten, Arbeitsplatzsucher, Intriganten und “U-Boote“ (Zerstörer) gewisser Kreise. Wer diese Front absichern will, braucht viel Geld, viel Zeit und rigorose Aufnahmeprüfungen / Eignungstests. Das alles hat Emmanuel Macron nicht berücksichtigen können, da es schnell gehen musste, um Marine Le Pen verhindern zu können. Und für mehr wird Macron auch nicht in die Geschichte eingehen.
(t.a., 11.06.2017, 13.39 Uhr)