Toni Aigner

Nein, ich will die totale Satire nicht!

Zwei Millionen Mal soll sich das Buch über die Wiederkehr Adolf Hitlers im Berlin der Gegenwart verkauft haben. Ein Bestseller. Auch ein Kinofilm wurde gedreht.

Verklemmt bin ich nicht. Für moderne Kunst kann ich mich ebenso begeistern, wie für gut gemachte Satire. Woran liegt es also, dass ich nicht die geringste Begeisterung für diese Hitler-Groteske aufbringen kann?

Vielleicht daran, dass 50 Millionen Menschen ihr Leben und weitere 12 Millionen Menschen ihre Heimat, aufgrund der verbrecherischen NS-Zeit verloren haben. Auch meine Familie hat wegen diesem Teufel (Adolf Hitler) ihre Heimat in Ostpreußen, Haus und Hof in Königsberg verloren.

Beim Anschauen der Filmtrailer auf JouTube liefen in meinem Kopf sofort die Bilder von der Ankunft der Alliierten in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau und Buchenwald ab. Ich fing an zu weinen. Dazu kreisten allerlei Gedanken, dass man mit der Popularität eines Massenmörders keine Kasse machen sollte.

Jedem seine Ansicht, aber ich finde solche Geschäfte abstoßend, geschmacklos und beschämend.

(t.a., 24. Januar 2016)

Partie am Pregel in Königsberg, Holzstich von Gustav Schönleber . . .