Ein schlechter Witz: Der Goldene Bär für den besten Film der Berlinale 2016 geht an den Lampedusa-Film „Fuocoammare“
23. Februar 2016 von Toni Aigner
Wer will diesen Film sehen?
Jeder kennt die teils erschütternden Bilder von entkräfteten und toten Flüchtlingen, die an den europäischen Küsten gestrandet sind. Unzählige Male haben wir diese Aufnahmen auf allen Kanälen, in allen Medien gesehen. Warum noch einen Film darüber machen?
Macht endlich einen Film darüber, wie die Flüchtlingskrisen entstehen. Als Mahnmal, als Denkanstoß, als Aufrüttler für die bräsigen Völker dieser Welt.
Zeigt das rückständige Denken unzähliger Muslime, die ihre Frauen verhüllen, zu Hause einsperren und von jeglicher Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe abschneiden.
Richtet die Kamera auf die kleinen Parteien, die Menschenrechtsaktivisten und Intellektuellen, die es nicht vermochten, eine selbstgenügsame und feige Bevölkerung für notwendige gesellschaftliche Veränderungen zu gewinnen.
Niemand anderes als die Flüchtlinge selbst, haben ihre ausweglose Situation, ihre gegenwärtige Hoffnungslosigkeit zu verantworten; durch Dummheit, Trägheit, Feigheit und Egoismus. Erst wenn die Flüchtlinge diese Wahrheit akzeptieren und für sich annehmen, wird ein Grundstein für eine bessere Gesellschaftsordnung in Schwellen- und Krisenländern gelegt sein.
Dreht Handlungsvorlagen für gesellschaftliche Umbrüche, für Revolutionen.
Die Kraft der Bilder sollte uns nicht die Tränen in die Augen -, sondern eimerweise Kampfgeist, Mut und Entschlossenheit in die Adern pumpen.
Filme, die Betroffenheitsreflexe auslösen, werden die Welt nicht verändern.
Malt die Hoffnung, die Zukunft mit den Bildern einer Kamera.
(t.a., 23.02.2016, 23.36 Uhr)