Die IS-Terrormiliz betätigt sich gern als Trittbrettfahrer, wenn gestörte Leute durchdrehen und brutale Anschläge verüben. Die Anschläge von Nizza und Würzburg haben mit dem IS nur eines gemein: Kranker Hass
20. Juli 2016 von Toni Aigner
OPD
Als der IS den Massenmord von Nizza für sich reklamierte, war mir sofort klar, dass dem so nicht so ist. Die IS-Terrormiliz will damit nur ihren “Marktwert“ erhöhen und Angst verbreiten.
Der Massenmord von Mohamed Lahouaiej Bouhlel, der in Nizza 84 Menschenleben auslöschte, war nach meinem Empfinden eine reine Verzweiflungstat, die seinem verpfuschten Leben noch irgendeinen Rest-Sinn geben sollte. Von Frau und Kindern getrennt, wußte der Tunesier am Ende nichts Gescheites mit seinem Leben mehr anzufangen. Die Möglichkeit, mit einem Dschihad wenigstens einmal “etwas Großes“ vollbracht zu haben, die nutzte der charakterschwache Nordafrikaner.
Der frühere Koordinator für Terrorismusbekämpfung im US-Außenministerium, Daniel Benjamin, sagte der „New York Times“ einige sehr kluge Sätze: „Man muss nicht gottesfürchtig sein oder fromm, vertraut mit der Scharia, man muss nicht auf Drogen, Pornos und Alkohol verzichten. Man muss nur im letzten Augenblick vor dem Attentat noch „IS“ sagen oder „Allahu akbar“ schreien. Und schon ist man Staatsfeind – und nicht mehr der Versager von nebenan. „Der IS und der Dschihad sind eine Zuflucht für instabile Menschen geworden, die am Ende sind und ihre gescheiterten Leben noch aufwerten wollen“.
(t.a., 20.07.2016, 13.46 Uhr)