DAS LEYEN-SPIEL / Vortrefflich, der letzte Spiegel-Titel! Alle ehemaligen Bundesverteidigungsminister dürfen sich mit angesprochen fühlen
11. Mai 2017 von Toni Aigner
Bild: Screenshot Spiegeltitel DAS LEYEN-SPIEL
OPD
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss jetzt ausbaden, was sie über dreieinhalb Jahre versäumt hat und was auch ihre ganzen Vorgänger mit verbrochen haben. Nun sind die sprichwörtlichen “Leichen im Keller“ an die Oberfläche getrieben und für alle sichtbar geworden.
Rechtsextremistische Umtriebe und entwürdigende Rituale sind keine neuen Erscheinungen in den Streitkräften, sondern bereits in der ehemaligen NVA der DDR bekannt gewesen: „Staubsauger“, „Schildkröte“ oder „Musikbox“ z.B.
Man sollte meinen, dass eine gebildete Militärführung mit den Schriften des ehem. chinesischen Generals, Militärstrategen und Philosophen Sun Tzu vertraut sein sollte, aber in unserer Zeit verteilt man ja keine politischen Posten nach Eignung oder Talent, sondern nach Parteibuch und Kadavergehorsam.
Sun Tzu hat der Menschheit bereits vor 2.500 Jahren u.a. zwei sehr kluge Gedanken hinterlassen, die jeder Militärführer (aber auch jeder andere Politiker und Unternehmer) rahmen lassen und in sein Büro hängen sollte:
„Führerschaft ist eine Sache der Intelligenz, der Glaubwürdigkeit, der Menschlichkeit, des Mutes und der Strenge. Jeder General hat von diesen fünf Dingen bereits gehört. Jene, die sie beherrschen, werden triumphieren; jene, die sie nicht beherrschen, werden scheitern.“
„Siegen wird der, dessen Armee in allen Rängen vom gleichen Geist beseelt ist.“
Glaubwürdigkeit und Mut: Jeder tüchtige Verteidigungsminister, der seine Arbeit ernst nimmt, hätte sich schon in den ersten Wochen nach seiner Vereidigung alle Probleme und Missstände seines Aufgabengebietes auf den Tisch wuchten lassen, um dringend notwendige Lösungswege zu kreieren.
Menschlichkeit: Jeder tüchtige Verteidigungsminister würde seiner Truppe einen von ritterlichen Tugenden beseelten CorpsGeist verordnen. Auch Alexandre Dumas’ überliefertes Zitat: „Einer für alle – alle für einen!“ sollte sich wie ein roter Faden durch alle Truppenteile ziehen.
Strenge: Jeder tüchtige Verteidigungsminister würde seiner Truppe vom ersten Tag an unmissverständlich klar machen, dass untereinander Respekt, Fairness und Kameradschaft herrschen müssen. Wer andere Kameraden ungebührlich herabsetzt, mobbt, entwürdigt oder missbraucht, sollte mit massiven Disziplinarmaßnahmen rechnen müssen. Sämtliche entwürdigende Rituale, die in der Vergangenheit noch ausgelebt wurden, gehören strengstens verboten. Es sollte nur eine Verwarnung, eine gelbe Karte pro Rekrut geben. Nach dem zweiten massiven Verstoß könnte die unehrenhafte Entlassung aus der Truppe erfolgen. Danach darf es keinerlei Chance auf Wiedereinstellung in die Bundeswehr geben.
Rechtsextremistische Umtriebe müssen von Anfang an rigoros bekämpft werden. Schon bei der Einziehung sollte jeder Rekrut auf seine Gesinnung überprüft werden. Regelmäßige Schulungen bzw. Ansprachen der Vorgesetzten würden sicherlich auch weiter helfen. Man muss es nur wollen.
Aber was schreibe ich hier … Wenn die Vorgesetzten schon keine Persönlichkeiten mit Fachkompetenz und Durchsetzungsvermögen – keine ritterlichen Geistesgrößen sind, dann sieht es bei den Untergebenen meist nicht viel anders aus. Der Fisch stinkt vom Kopf! Und immer wieder läuft es darauf hinaus:
Wir brauchen einen Numerus Clausus, einen Eignungstest für Parteien und Politiker. Wir müssen Politiker von Beginn an herausragend entlohnen, damit sich die größten Talente für eine politische Laufbahn entscheiden.
(t.a., 11.05. und 13.05.2017)