Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! (2)
14. Februar 2016 von Toni Aigner
William „Bill“ Henry Gates III, der reichste Mensch der Erde, will bis zu seinem Tod 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden. Geschätzte 79 Mrd. US-Dollar dürfte Bill Gates heute sein Eigen nennen.
28 Milliarden US-Dollar hat Gates der von ihm und seiner Frau gegründeten Bill & Melinda Gates Foundation gespendet, um Gesundheitsprojekte in Entwicklungsländern zu fördern. Die weltweite Bekämpfung von Krankheiten und Armut haben sich Gates und seine im Geld schwimmenden Standesgenossen auf die Fahne geschrieben.
Im Juni 2010 startete Gates zusammen mit Warren Buffett die Initiative „The Giving Pledge“, in der die sogenannten US-amerikanischen „Superreichen“ Geld an wohltätige Zwecke spenden sollen. Mehr als 100 Milliardäre haben sich seinem Aufruf bis heute verschrieben, wird erzählt.
Alles höchst ehrenwert. Sollen sie machen. Nur wird die Welt kein Stück besser, kein Stück gerechter werden, wenn man die Aufgaben erfüllt, die unwerte Regierungen nicht zu erfüllen willens und in der Lage sind.
Geistige Misswirtschaft
Die Mitglieder von „The Giving Pledge“ wollen die Katastrophen, die negativen Folgen weltweiten Staatsversagens lindern, aber die Ursachen von Hunger, Ungerechtigkeiten, Armut und Krankheiten wollen sie nicht bekämpfen.
Das teuflische Treiben geht so munter weiter. Generation um Generation …
Bill Gates mag ein herausragender Programmierer und erfolgreicher Unternehmer sein. Ein kluger Mäzen ist er leider nicht. Mit seinen Möglichkeiten könnte er die Welt nachhaltig verbessern, sogar zukunftsfähiger machen; und damit deutlich mehr erreichen. Hilfe zur Selbsthilfe zeichnen kluge Mäzene aus.
Ein Feldversuch würde Licht ins Dunkel bringen
Man wähle ein afrikanisches, asiatisches oder europäisches Land, in dem die gesamtgesellschaftlichen und politischen Verhältnisse nach Veränderung schreien. Eine Tiefenanalyse müsste erstellt werden, um die Stärken, Schwächen und wirtschaftlichen Möglichkeiten eines Landes aufzuzeigen. Ein Masterplan, wie ein solches Land idealerweise regiert werden müsste, kann danach entwickelt werden.
Dann suche man sich reformfreudige, kluge und vor allem geeignete Menschen, die man mehrere Jahre darauf ausbildet, irgendwann alle wichtigen Schlüsselposten ihres Landes in herausragender Weise zum Wohle des ganzen Volkes zu bekleiden. Auch der Wahlkampf müsste unterstützt, durchgeplant, organisiert und finanziert werden.
Der erste Versuch muss sitzen
Geht der Plan auf und arbeitet die neue Regierung so gut wie keine je zuvor, gäbe es eine Signalwirkung um den halben Erdball. Viele Länder würden folgen, das Regierungskonzept übernehmen und so wiederum weitere Völker mit den eigenen Erfolgen anstecken.
Es wäre zu wünschen, dass sich die Superreichen einmal mit den Philosophen beschäftigen würden. Dann käme man u.U. selbst auf die Lösung aller Übel:
Unsere Einstellung der Zukunft gegenüber muß sein: Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in der Zukunft geschieht.
Karl Raimund Popper
Heute liegt die politische Vernunft nicht mehr dort, wo die politische Macht liegt.
Hermann Hesse
OPD
Wenn die Guten nicht kämpfen, siegen die Schlechten.
Platon
Jedes Land, in dem Betteln ein Beruf ist, wird schlecht regiert.
Voltaire
Die Erfolge der nationalen Entwicklung eines jeden Landes beruhen hauptsächlich auf der Minderheit der Gebildeten, die das Land enthält.
Otto von Bismarck
Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie kräftig an und handelt.
Dante Alighieri
Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluß an.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn nicht entweder die Philosophen Könige werden in den Städten oder die, die man heute Könige und Machthaber nennt, echte und gründliche Philosophen werden, so wird es mit dem Elend kein Ende haben, nicht für die Städte und auch nicht für das menschliche Geschlecht.
Platon
Mit kühner Hand muß man den Talisman der Dummheit zerbrechen.
Claude-Adrien Helvetius
Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft werden, daß sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst. (Platon)
So weit, so schlecht.
Macht was!
(t.a., 01.02.2016)