Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt …
14. Februar 2016 von Toni Aigner
Wer Talkrunden mit demokratisch gewählten Parteien (AfD u.a.) aus dem Weg geht, steht nicht über denen, und ist schon gar kein Demokrat.
Ein Eigentor, sowas. Eine Torheit und feige.
Wer AfD-Politiker in einer Redeschlacht nicht zu besiegen vermag, scheut wohl die zu erwartenden Vorhaltungen über die eigenen Schwächen, und die Kritik am eigenen, jahrelangen Versagen. Dann schmeißt den Job!
Fraglos, haben einige AfD-Redner/innen teils widerwärtiges Zeug von sich gegeben („völkisches Geraune“ Spiegel Online), und dennoch müssen sich etablierte Politiker dem stellen, mit klugen Gegenargumenten und entzaubernder Manier. Wenn sie es denn vermögen …
Ich bleibe dabei, dass die AfD nicht mehr als ein Strohfeuer, nicht mehr als eine Randnotiz in den Geschichtsbüchern sein wird. Eine weitere Abspaltung wird kommen. Man wird von Unfrieden und Futterneid, von Postengeschiebe und Intrigen lesen, weil sich herausragendes Personal nicht für das Geld verdingen lässt, was heute in der Politik gezahlt wird.
Derer Gründe gibt es noch viel mehr …
OPD
Jede neue Partei wird ab Gründung von Spaltpilzen der herrschenden Kräfte unterwandert. Das sind Leute, die Informationen sammeln, Intrigen spinnen und Unfrieden stiften, mit dem Ziel, die neue Kraft zu schwächen, zu spalten, zu zerstören.
Wer die Tore aufreißt und jeden aufnimmt der Einlass begehrt, hat schon verloren.
Die AfD-Strukturen kann man getrost als komplett unterwandert betrachten. Da verwundert es nicht, wenn mit einem Schlag ganze Vorstände geschlossen zurücktreten; idealerweise kurz vor Wahlen.
Das System ist gnadenlos …
Neue Parteien verfügen über keine ausreichende Kapitaldecke, um handverlesenes Personal zu verpflichten. Wenn man in die Regierung will, muss man in der Lage sein, bereits ein Jahr vor der ersten Landtagswahl 50 bis 70 fähige Leute aus ihren bisherigen Arbeitsverhältnissen herauszukaufen, auch deren monatliches Salär herauszureichen, z.T. auch aufzustocken, damit die Getreuen in Vollzeit an der Entwicklung der Programmatik und an den arbeits- als auch zeitintensiven Wahlkämpfen mitarbeiten können.
Da müssen u.U. Sozialpläne finanziert werden, weil einige Mitstreiter von ihren Arbeitgebern unverblümt darauf hingewiesen werden, dass sie mit ihrer Karriere und Pension spielen, wenn die neue Partei weiterhin unterstützt wird. Ein mir bekannter Ex-AfD-ler (Beamter) hat daraufhin all seine Parteiposten nach reiflicher Überlegung hingeworfen.
Lange, bevor sich neue Parteien in der Öffentlichkeit präsentieren, muss die Truppe schon beisammen sein, und zusammen stehen, wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. An die Mikrofone darf nur treten, wer fundiert, sachlich und überzeugend argumentiert; die Menge überzeugen kann. Zuvor müssen alle Redner zahlreiche logopädische Schulungen erfolgreich absolviert haben.
Für den Sturm auf die Parlamente ist es unerlässlich, über einen festen, in der Außenwahrnehmung beeindruckenden Parteisitz zu verfügen. Eine geistige Heimat, Anlaufpunkt, Schulungs- und Versammlungsort für die landesweiten Mitstreiter/innen.
Noch viel mehr ist zu beachten, für neue Parteien, die unser Land und die EU vom politischen Dilettantismus befreien wollen.
(t.a., 21. Januar 2016)