Nicht staatsmännisch: Beim Israel-Besuch von Sigmar Gabriel kam es zum diplomatischen Eklat. Benjamin Netanjahu ließ das geplante Gespräch wegen eines Treffens Gabriels mit Menschenrechtsvertretern platzen.
26. April 2017 von Toni Aigner
An der Seite Israels zu stehen, heißt nicht, sich allen Wünschen israelischer Regierungspolitiker für alle Zeit blindlings zu unterwerfen. Selbst beste Freunde können sich nicht immer in allen Dingen hundertprozentig einig sein. An Kritik und Einsehen wachsen wir; auch Freundschaften.
Netanyahus Absage an den deutschen Vizekanzler war nicht staatsmännisch. In meinem Textentwurf stehen noch Dinge wie: Mimose, kindisch, unreif und beleidigte Leberwurst.
So klug, so verantwortungsvoll, so gerecht und so weise, wie ein Staatslenker eigentlich sein müsste, ist Benjamin Netanyahu eben auch nicht. Da steht er in einer Reihe mit allen uns bekannten Staatsarchitekten.
(t.a., 26.04.2017, 12.07 Uhr)