Jakob Augstein, mehr Gärtner als Journalist?
29. März 2016 von Toni Aigner
Jakob Augsteins Kolumne zum islamistischen Terror erinnert doch eher an die Kanzelrede eines Gemeindepfarrers, als an die Tiefenanalyse eines begabten Hauptstadt-Journalisten. Er predigt die Versöhnung mit Terroristen und zitiert fleißig Bibeltexte, die nichts zur Lösungsfindung beitragen, geschweige zur Ursachenforschung.
Der Kampf gegen den Terror ist sehr wohl eine Frage des Kalibers, lieber Jakob. Wir müssen allen Muslimen, die bei uns leben, klare Regeln für ein friedliches Zusammenleben vorgeben. Und wer unsere westlichen Werte und unsere Art zu leben nicht akzeptiert, sollte umgehend ins Land seiner Ahnen verfrachtet werden.
Islamisten, Hassprediger und Dschihad-Rekrutierer dürfen höchstens einmal angezählt – und müssen bei der zweiten Straftat in Abschiebehaft gesteckt werden, weil es Produzenten von hochgefährlichen Killermaschinen sind, die unschuldige Menschen töten, wie in Paris oder Brüssel.
Augstein scheint nie ohne eine Portion Kapitalismuskritik auszukommen, selbst wenn dies völlig unangebracht scheint. Es ist nicht der Neid und der Hass der Ausgeschlossenen, die zu islamistischen Terrorismus führen. Es sind die radikalen Handlungsanweisungen im Koran und die sich daraus entwickelnden Gotteskrieger.
Der syrischstämmige Politiker Naser Khader zum Thema: „Es wäre schön einfach, wenn wir sagen könnten: Es liegt daran, dass sich diese jungen Menschen diskriminiert fühlen. Aber das stimmt aus meiner Sicht nicht. Die Mehrheit der jungen radikalen Islamisten kommt nicht aus einem armen Umfeld, viele haben studiert. Es ist ihre eigene aktive Entscheidung, sie wollen Pioniere sein bei der Errichtung eines neuen Weltreiches – so sehe ich es. Diese Menschen sind vergleichbar mit den RAF-Terroristen früher in Deutschland.“
Mit Augstein würde ich ja gern mal ein Bier trinken gehen, aber sein Ostermontags-Geschwurbel zum islamistischen Terror entbehrt jeder Sichtweise eines gesunden Menschenverstandes. Die Verwendung von völkischem Duktus „Wollen wir den totalen Krieg?“ empfinde ich als eine unpassende Effekthascherei, die mir einiges Unbehagen bereitet.
(t.a., 29.03.2016, 11.38 Uhr)